Unsere geschichtlichen Wurzeln

 

1867 

Gründung 1867 durch Schüler der Abiturklasse des Realgymnasiums Nürnberg in der Gaststätte „Zum blauen Aug“. Die Farben und Zirkel sind wie heute. Der Wahlspruch ist „Unita crescunt“; das Bundeslied ist „Hier sind wir versammelt zu löblichem Tun“. 

1882-1885

In der Zeit von 1882 bis 1885 wurde der Wahlspruch in „Nectit amor amicus“ geändert. Das Wappen der Absolvia wurde in seiner heutigen Form festgelegt. Ein neuer Comment, der einem Kneipablauf feste Regeln gab, wurde verabschiedet. Die Kneipen finden im „Silbernen Ritter“ in der Neuen Gasse statt.

 

1886

Im September 1886 wurde durch einen Erlaß des Königlich Bayerischen Staatsministeriums den Schülern die Mitgliedschaft in einer Gymnasialverbindung untersagt. Wer sich nicht an diesen Erlaß hielt, riskierte seinen künftigen beruflichen Werdegang. Die Absolven mußten also quasi „in den Untergrund“. Als Rückendeckung für die aktiven Bundesbrüder wurden im Jahre 1900 die Philister in einem besonderen Verband, auf den die Schule keinen Einfluß hatte, zusammengeschlossen.

 

1902-1924 

In der Zeit von 1902 bis 1924 mußte die Absolvia aufgrund der Anfeindungen und Verfolgungen durch die Schule wiederholt sistieren und natürlich war auch der Erste Weltkrieg für die Junge Generation ein enormer Prüfstein. Doch nicht zuletzt dank des festgefügten Philisteriums überlebte die Absolvia diese kritische Phase.

 

1924

Im Jahre 1924 erhielt die Absolvia ihr erstes Bundesheim. Es war, wie heute, ein Turm der Stadtmauer, der Zwölferturm am Jakobstor. Am Heiligabend 1924 fand die erste Veranstaltung im Turm statt. Die Absolvia war zwar offiziell immer noch nicht erlaubt, jedoch genossen die Bundesbrüder in ihrem neuen Bundesheim ein relativ unbeschwertes Leben. Das Dritte Reich setzte dem jedoch ein Ende. Die Absolvia wurde auf Anordnung vom 17.03.1936 geschlossen und mußte mit Wirkung vom 31.07.1937 ihren Turm an die Hitlerjugend abgeben.

 

1947-1948

Die nun folgende Zeit war eine echte Bewährungsprobe des „Nectit amor amicus“. Doch diese Klammer hielt die Bundesbrüder zusammen. So lange es möglich war, traf man sich im Silbernen Ritter zur Absolvenstunde und nach Ende des Krieges begannen die überlebenden Bundesbrüder mit der Wieder-Konstituierung des Bundes. 1947 wurde das 80. Stiftungsfest eindrucksvoll gefeiert und 1948 wurde die Neugründung beschlossen. Es ist heute kaum vorstellbar, daß sich junge Alte Herren, die gerade den Schrecken von Diktatur, Krieg und Gefangenschaft überwunden hatten, reaktivieren ließen und so die Absolvia wieder zum Leben erweckten. Welch eine Demonstration unserer Freundschaft und des Lebensbundprinzips!

 

1949

Im Jahre 1949 erwählte die Absolvia die „Klosterbräustube“ in der Zirkelschmiedsgasse zur neuen Heimat. Dort konnte im Hinterhof ein Nebenzimmer zu einem klassischen Kneipraum ausgebaut werden, in dem die Absolven ungestört und frei sich entfalten konnten. Im Jahre 1965, im 101. Jahr des Bestehens, wurde das Stammgymnasium der Absolvia, das Realgymnasium, in Willstätter-Gymnasium umbenannt. Richard Willstätter war Nobelpreisträger für Chemie und Absolve.

 

1967

1967 feierte die Absolvia das 100. Stiftungsfest in großem Rahmen. Der Festkommers im Deutschen Hof und der Festball in der Kleinen Meistersingerhalle stellten für die Absolven ein wahrhaftes Jahrhundertereignis dar. Und obwohl der nun aufkommende Zeitgeist alles andere als verbindungsfreundlich genannt werden kann, brachte die Absolvia die innere Kraft auf, sich ein neues Bundesheim zu schaffen. Am 2. Juni 1978 wurde der Elferturm am Jakobstor als neuer Absolventurm seiner Bestimmung übergeben.

 

1989-1992

Der neue Turm sollte zum Mittelpunkt der Absolvenfamilie werden. Und natürlich sollte er auch die Jugend anlocken. Doch das Willstätter-Gymnasium veränderte sich stark: Drastisch sinkende Schülerzahlen bei gleichzeitig steigendem Mädchenanteil ließen das Mitgliederpotential des Bundes deutlich abschmelzen und so war der Beschluß vom 24.11.1989, die Absolvia auch für Schüler anderer Gymnasien zu öffnen eine logische Notwendigkeit. Am 125. Stiftungsfest im Jahre 1992 haben bereits Burschen aus weiteren Nürnberger Gymnasien chargiert. Wir wissen, daß dieser Beschluß für das Überleben der Absolvia nötig war. Wir wissen aber auch, daß mit ihm die Anforderungen an das Nectit amor amicus gestiegen sind. 1967 feierte die Absolvia das 100. Stiftungsfest in großem Rahmen. Der Festkommers im Deutschen Hof und der Festball in der Kleinen Meistersingerhalle stellten für die Absolven ein wahrhaftes Jahrhundertereignis dar. Und obwohl der nun aufkommende Zeitgeist alles andere als verbindungsfreundlich genannt werden kann, brachte die Absolvia die innere Kraft auf, sich ein neues Bundesheim zu schaffen. Am 2. Juni 1978 wurde der Elferturm am Jakobstor als neuer Absolventurm seiner Bestimmung übergeben.